Sie ist groß, festlich und kunterbunt oder schlicht, unauffällig und arbeitstauglich. Wenn ihr in eurem Spreewaldurlaub auf den Straßen oder auf den Fließen unterwegs seid, werdet ihr früher oder später einer Dame in wendischer Tracht begegnen. Insbesondere zur Fastnachtszeit von Januar bis März schmeißen sich die Spreewälder und Spreewälderinnen in Schale. Die handgemachte Tracht samt Tüll, Spitze und Stickereien wird mit ca. 40 Nadeln direkt an der Dame zusammengesteckt. Vielen Einheimischen werden die Trachten über Generationen vererbt oder als wertvoller Schatz maßgefertigt.
Beschreibung Kräftige Farben, ein Samtband, weiße Spitze und ein bunt besticktes Seidenband machen den Rock aus Tuch und feinem Wollstoff der Tanztracht aus. Zusätzliche schmale Samtbänder und Posamentenborten können örtliche variabel aufgesetzt werden. Auch an diesem Rock ist ein schwarzes Samtmieder genäht unter dem ein weißes Kittelchen getragen wird. Über dem Ensemble wird ein helles Seidentuch, welches mit kunstvollen Blumenranken bestickt und mit breiter Tüllspitze umsäumt ist, getragen. Zu Fastnacht und Erntefest wird über dem Rock eine weiße Spitzenschürze getragen. Je nach Ort in Falten gelegt oder glatt. Die Taille schmückt ein kräftiges Seidenband und gibt Aufschluss über den Familienstand der Trägerin oder ihre Herkunft. Das große Kopftuch/Haube dient als Schmuck für das Haupt. Dieses ist aus bestickter Seide und ebenfalls mit breiter Spitze umsäumt. Auch hier geben Größe und Form Auskunft über die Herkunft der Trachtenträgerin. Zu anderen Tanzvergnügen im eigenen oder benachbarten Dorf wurde die Spitzenschürze gegen eine Seidenschürze getauscht. Diese kann am Rand bestickt sein oder ist in sich gemustert. Weiße Strümpfe schützen ebenso wie weiße gestrickte Pulswärmer unter der Polka vor der winterlichen Kälte. Mit schwarzen Riemchenschuhen wurde das Tanzbein geschwungen. Wussten Sie eigentlich, dass der Rock einen Umfang von ca. 3 bis 3,70 m hat. das Tuch 85x85 cm groß ist und diagonal gefalten wird die Tracht keinen Reisverschluss oder Knöpfe hat. Alles wird durch Stecknadeln an Ort und Stelle gehalten. die Haube aus 3 Teilen besteht. Dabei werden ein quadratischer Mittelteil (ca. 85x85 oder 90x90 cm) und 2 rechteckige Seitenteile (85x25 cm oder 90x45 cm) aus Seidenstoff, welcher ebenfalls mit Spitze umsäumt ist, gebunden. die Farbe des Rockes früher den Abschnitt des menschlichen Lebens zugewiesen wurde. Rot und grellere Farben bedeutet jugendlich, dunkle, braune und blaue Töne kleideten die älteren Damen.
Beschreibung Einfach und zweckmäßig soll die Tracht für die harte Arbeit auf Feld und Hof sein. Der Rock ist rot oder braun, die Bluse blau, manchmal auch blau gemustert wie auch die Schürze. Diese ist aus Leinen oder Blaudruck. Ein einfaches Kopftuch, im Nacken oder Kinn gebunden schützt den Kopf. Der Sommerrock kann auch ein blaugemusterter Nesselrock sein. Anstelle der Bluse wurde im Sommer ein hell gemustertes Kattuntuch zur Wiesenarbeit getragen. Als Sonnenschutz diente ein leicht gestärktes Sonnenschutztuch. Dieses wurde über das große Kopftuch gebunden. Meist lief man barfuß. Im Winter wurden mehrere Lagen Blusen, aus derben und dicken Wollstoffen sowie ein warmes, einfarbiges Wollkopftuch als Kälteschutz angekleidet. Braune und schwarze Strümpfe wärmten die Füße in traditionellen Holzpantoffeln.
Beschreibung Auch hier wurde der Bandrock der Tanztracht getragen, in der Farbgebung der kirchenjährlichen Gelegenheit angepasst. An gewöhnlichen Sonntagen tragen Mädchen und junge Frauen bunte Farben, ältere gehen in gedeckten Tönen. Auch die Seidenschürze wird in gedeckten Farbton gewählt. Sie ist von schmaler schwarzer Spitze umsäumt. Das Halstuch ist weiß und bestickt. Junge Frauen tragen eine weiße Haube, die älteren Damen eine in dunkleren Farben, ebenfalls mit dunkler Spitze oder Fransen umsäumt. Zum Kirchgang trägt man die Polka. An hohen kirchlichen Feiertagen trägt man eine komplett schwarze Tracht. Zum Abendmahl wird ein weißes Halstuch umgelegt. Die jüngeren Trachtenträgerinnen tragen auch eine weiße Haube. Im Unterschied zu den üblichen Hauben und Halstüchern sind diese nicht mit Spitze besetzt.
Beschreibung Die Braut Die Hochzeitstracht wurde nach den Kriegen in ihrer Form stark vereinfacht. Als Grundlage dient die Abendmahltracht. Allerdings wird auf das weiße Kopftuch vorne eine Girlande aus künstlicher Myrte und Kunstblumen gesteckt, hinten kommt auf die Haube ein Kränzchen aus dem gleichen Material. An dem Kränzchen sind weiße und grüne Seidenfäden befestigt. Die Braut trägt weiße Strümpfe und schwarze Schuhe. In der Hand hält sie einen Strauß aus Kunstblumen, welcher mit einer weißen Tüllschleife umbunden ist. Die Brautjungfern Zu den blauen oder grünen Bandröcken werden schwarze Seidenschürzen mit weiß-grüner Stickerei, weiß besticktes Halstuch und weiße Damasthaube mit Spitze getragen. Wie bei Braut erhalten Sie eine Girlande und ein Kränzchen am Kopftuch befestigt, allerdings nur aus Blumen, Perlen und Flitter. Wichtig dabei ist, dass die erste und zweite Brautjungfer in ihren Kränzen und Girlanden keine roten Blüten tragen. Mit Ausnahme der ersten beiden Brautjungfern dürfen sich die anderen umkleiden und begehen das Fest nachmittags mit roten Röcken, weißen Spitzenschürzen und bunten Halstüchern. Wie auch die Braut tragen die Brautjungfern weiße Strümpfe und schwarze Schuhe. Die Besonderheit in Burg Zum schwarzen Rock und schwarzer Schürze trug die zu Vermählende eine tief ausgeschnittene Tuchjacke. Über diese Jacke wurde ein großes weißes Tülltuch gelegt, die Ecken lagen auf der Schürze. An das Tuch wurde ein Myrtensträußchen gesteckt. Eine breite weiße Schärpe zierte die Taille der Braut. Anstelle der Haube trug die Burger Braut eine Art Mütze mit breit umlaufender Halskrause. Auch Myrte spielte beim Kopfschmuck wieder eine Rolle. So wurde der Kopf mit schwarzem Band umwickelt, darauf ein Myrtenkranz und ein Nest aus schwarzen, weißen und blauen Seidenbändern befestigt. Seidenschleife unter dem Kinn und im Nacken komplettierten das Ensemble. Anstelle des Blumenstraußes hielt die Braut ein Tülltuch und ein Myrtensträußchen in der Hand. Auch die Brautjungfern trugen einen ähnlichen Kopfschmuck und unterschieden sich so doch deutlich von den anderen Ortschaften.
Beschreibung Zu Fahrten in die Stadt oder zu Besuchen innerhalb der Dorfgemeinschaft wurde die Ausgangstracht getragen. Diese bestand aus Oberrock (Material: Tuch oder Wollstoff in kräftigen Farben), welcher an einem Mieder aus schwarzem Samt genäht wurde. Der Rock ist mit weißem Stoff gefüttert. Den Saum ziert ein schwarzes Samtband und schwarze Spitze. Darüber trägt Frau eine Bluse und eine Schürze. Diese bedeckt fast den ganzen Rock und kann aus verschieden Stoffen sein. Vor dem Krieg wurde anstelle der Bluse ein gemustertes Halstuch mit schmaler Spitze getragen. Über dem Tuch wärmte eine Polkajacke die Trägerin. Schwarze oder braune Strümpfe wurden in einfache Schuhe, innerhalb des Dorfes auch zu Pantoffeln getragen. Ein schwarzes Samtband diente als Kopfschmuck. Das Kopftuch schützt die Trachtenträgerin vor Regen und Kälte.
Letzte Änderung: 08.12.2022 © 2022
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