Sagen des Spreewaldes

Wie der Spreewald wirklich entstand?!

Aus einer alten Sage überliefert entstand der Spreewald nicht wie ursprünglich vermutet mit der letzten Eiszeit und der damit einhergehenden Gletscherschmelze, sondern durch des Teufels Wutanfall.
Dieser spannte seine Höllenochsen vor den Pflug, um den Boden des Spreewaldes zu furchen. Doch diese wollten nicht so recht, wie er es vermochte. In einem Wutanfall trieb er das Gespann kreuz und quer über den Acker. Als er sie wieder einfing blieben zahlreiche tiefe Gräben, als Resultat seines Zorns, zurück. Die Rinnen füllten sich alsbald mit Wasser… der Spreewald ward geboren und mit ihm zahlreiche Mythen und Legenden.


Mystische Sagen aus dem Spreewald

Der Wassermann und seine Töchter

Der Wassermann ist sozusagen der Herrscher der Fließe. Den Sagen nach lebt er mit seinen bildschönen Töchtern im Wasserreich. Ab und zu mischen sie sich unter die Menschen an Land und treiben Handel auf den Märkten. Man erkennt den Nix einzig und allein an dem Saum seines Mantels, der immer dunkel und vollgesogen mit Wasser scheint. Die Töchter lieben es zu Tanzen, weshalb sie sich besonders gern auf Volksfeste schleichen.
Die Erzählungen berichten auch, dass der Wassermann jedes Kind, welches sich in seiner Nähe ungezogen verhält oder zu nah an die Wasseroberfläche kommt, in das Reich der Nixen zieht. Er selbst ist als Kind von bösen Jungen gejagt worden und fiel in ein tiefes Fließ, weshalb er andere Kinder vor den dessen Gefahren warnen möchte. Auf dem Wochenmarkt schaue ich immer auf den Boden, um einen nassen Saum zu entdecken. Ich hatte leider noch kein Glück, aber vielleicht trefft ihr den Wassermann, während er seinen Handel mit den Menschen treibt. Wenn ihr auf dem Markt genauso viel Pech habt wie ich, besucht ihn direkt in seinem Reich am Hafenweg in Raddusch.


DER TEUFEL, DER DEN SPREEWALD SCHUF

Dieser alten Sage zufolge spannte der Teufel des Öfteren seine riesigen Höllenochsen vor den Pflug, um die Felder rund um die Spree zu beackern. An einem Tag hatte er gerade das halbe Feld geschafft, als eines seiner Tiere müde wurde und sich weigerte einen weiteren Schritt zu gehen. Wütend stieg der Teufel von dem Pflug und schlug mit einer Peitsche nach den Ochsen. Das ließen sich die Tiere nicht gefallen und rannten mit
donnernden Schritten los. Von links nach rechts, quer über das Land. Die Ochsen waren so schnell, dass der Teufel keine Chance hatte hinterher zu kommen und so rissen sie mit dem Pflug dicke, lange Furchen in das Feld. Es dauerte nicht lange, bis sich eine Menge Wasser in ihnen ansammelte und bald schon verwandelten sich die Furchen in ein Netz aus Fließen. Noch heute spricht man von einem Teufelswerk, wenn vom Spreewald die Rede ist. Wenn ihr wissen wollt, wo sich der Teufel mit seinen Aueroxen heute aufhält, schlage ich eine kleine Fahrradtour rund um Dissen vor…


Die Luttchen


Die Luttchen leben unter der Erde, bevorzugt findet man sie wohl am Schlossberg in Burg. Da Sie das Läuten der Kirchenglocken nicht mögen, begegnet man ihnen nur selten an der Oberfläche. Meist treten sie in Erscheinung, um sich etwas zu borgen. Dabei ist es nicht so einfach die Lutki zu verstehen. Oft tritt der Gesprächspartner ins Fettnäpfchen, denn die kleinen Leute verneinen, meinen aber eigentlich das Gegenteil. „Wir wollen heute keine Radtour durch Burg machen und brauchen auch keine Tourenempfehlung…“ so ungefähr könnte es sich anhören, wenn man mit einem Lutk spricht. Man sagt den Lutki auch nach, dass sie des Nachts die Häuser der Bewohner putzen, um den Spreewaldfrauen etwas zur Hand zu gehen.
Ein nettes Völkchen diese Lutki.